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Donnerstag, 2. Mai 2024
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Museums - und Ausstellungstipps

 
Ölmalkurs im Augustinermuseum von 20. bis 22. Februar
Malen im Museum: Das Augustinermuseum lädt zu einem dreitägigen Ölmalkurs in die Ausstellung „Kosmos der Niederländer. Die Sammlung Christoph Müller“ ein. Die Termine sind Freitag, 20. Februar, 16 bis 18.30 Uhr, Samstag, 21. Februar, 17 bis 19 Uhr und Sonntag, 22. Februar, 14 bis 18 Uhr. Passend zum Kurstitel „Die Sprache der Dinge“ beschäftigen sich die Teilnehmenden mit Stillleben. Die Kosten betragen 72 Euro, das Material für zwei Gemälde ist inklusive.

Eine Anmeldung ist bis Freitag, 13. Februar, möglich
per Tel. 0761 / 201-2501, oder Mail an museumspaedagogik@stadt.freiburg.de.
 
 

 
Ausstellung zur Auflösung des KZ-Komplexes Natzweiler beiderseits des Rheins
Faltblatt bündelt Termine der Ausstellung „Freiheit – so nah, so fern“, eines Gemeinschaftsprojekts von Gedenkstätten in Frankreich und Baden-Württemberg

70 Jahre nach dem Ende der nationalsozialistischen Konzentrationslager präsentieren Franzosen und Deutsche eine gemeinsame Ausstellung mit dem Titel „Freiheit – so nah, so fern. Das doppelte Ende des Konzentrationslagers Natzweiler“. Sie zeichnet die Befreiungsgeschichte des Stammlagers in den Vogesen und seiner zahlreichen Außenlager beiderseits des Rheins nach. Ein Faltblatt, das in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung (LpB) entstanden ist, bündelt die mehr als zwanzig Ausstellungsstationen in Baden-Württemberg, Frankreich und Luxemburg im Laufe des Jahres 2015. Den Auftakt setzen Veranstaltungen anlässlich des Holocaustgedenktags am 27. Januar in Stuttgart, Leinfelden-Echterdingen und Mannheim. In der Landeshauptstadt war die Ausstellung im Haus der Katholischen Kirche bereits bis Ende Januar zu sehen, in Leinfelden-Echterdingen im Stadtarchiv und in Mannheim im Forum seit 27. Januar (bis 27. Februar 2015 bzw. 22. März 2015).

Die Ausstellung wurde in grenzüberschreitender Kooperation vom Centre européen du résistant déporté (CERD), der Gedenkstätte am ehemaligen Stammlager Natzweiler-Struthof in den elsässischen Vogesen, und den Gedenkstätten an Standorten ehemaliger Außenlager des KZ-Komplexes Natzweiler im heutigen Baden-Württemberg erarbeitet. Federführend im Land war dabei die KZ-Gedenkstätte Neckarelz.

Bereits am 13. September 2014, zum 70. Jahrestag der Evakuierung des Lagers durch die SS angesichts vorrückender alliierter Truppen, wurde die Ausstellung am CERD eröffnet. In mobiler Version ist sie dann zunächst an Standorten einstiger linksrheinischer Lager gezeigt worden. Diese waren ebenfalls Ende 1944 befreit worden. Nun geht die Wanderausstellung in mehreren Ausfertigungen auch in Baden-Württemberg auf Tour. Rechts des Rheins war die Befreiung der KZ-Außenlager durch die Alliierten erst im Frühjahr 1945 erfolgt.

In der Zusammenarbeit mit ihren französischen Partnern haben die ehrenamtlichen Mitarbeiter der baden-württembergischen Gedenkstätten die Ausstellung unter anderem mit Forschungsergebnissen zu den Todesmärschen in den letzten Wochen der nationalsozialistischen Diktatur und mit Häftlingsbiografien ergänzt. Die Ausstellung wurde gemeinschaftlich finanziert. Auch aus der Gedenkstättenförderung des Landes flossen Mittel ein.

Ein „Ausstellungskalender 2015“ mit Terminen und Orten aller Stationen verzeichnet das Gedenkstättenportal www.gedenkstaetten-bw.de/ausgedenkstaette_natzweiler_2014.html.

In Baden-Württemberg wird die Ausstellung in folgenden weiteren Städten und Gemeinden zu sehen sein: Mosbach-Neckarelz, Tübingen, Leonberg, Bisingen, Offenburg, Bad Friedrichshall-Kochendorf, Filderstadt, Balingen, Spaichingen, Rottweil, Bad Waldsee, Rastatt.


Das Faltblatt kann angefordert werden bei der
Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
Paulinenstraße 44-46
70178 Stuttgart

E-Mail: gedenkstaettenarbeit@lpb.bwl.de
Telefon: 0711.164099-57
Telefax: 0711.164099-55
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" De fil en Bijou "
Mode und Schmuck im Pôle Bijou in Baccarat (Frankreich)

Am 28. März un 18.30 Uhr.

Programm des Abends:

- Besuch der Austellung der Pôle Bijou Galerie

- Vortrag von verschiedenen Schmuckdesignern

- Modenschau (Kleidung und Schmuck) im Festsaal von Baccarat

Mehr Infos: http://www.polebijou.com/

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Soirée Privilège - Défilé mode et bijou
Samedi 28 mars 2015

Au programme :

- Visite de l'exposition au Pôle Bijou Galerie

- Conférence et rencontre - démonstration auprès de créateurs au Pôle Bijou Taillerie

- Défilé de vêtements et bijoux à la salle des fêtes de Baccarat (Place Général Leclerc)

PLus d'infos : http://www.polebijou.com/

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Ich Mann. Du Frau. Das Fest.
Archäologisches Museum lädt am Sonntag zum Feiern ein

Tanz, Poetry Slam, Improtheater und Kurzführungen: Das Archäologische Museum lädt am Sonntag, 8. Februar, von 10 bis 17 Uhr zum bunten Museumsfest ins Colombischlössle ein. Der gesamte Tag steht unter dem Motto der aktuellen Sonderausstellung: „Ich Mann. Du Frau. Feste Rollen seit Urzeiten?“

Kurzführungen widmen sich dem Thema „Geschlechterrollen damals und heute“. Um 12 Uhr tanzen Christian Spengler und Katja Röss von der Tanzschule Gutmann Tango, Salsa und West-Coast-Swing – mit vertauschten Rollen. Um 14 Uhr tragen Sophia Passmann (Freiburg) und Christian Gottschalk (Köln) ihre Texte vor, die beim Poetry-Slam des Museums im November prämiert wurden. Den krönenden Abschluss gestaltet um 16 Uhr das Freiburger Improvisationstheater die Improleten. Mit spontanen Ideen und Zurufen aus dem Publikum setzen sie das Thema „Ich Mann. Du Frau.“ in Szene.

Das Ticket kostet 5 Euro, ermäßigt 3 Euro.
 
 

 
Ausstellungstipp: „Die Gemäldesammlung des Münsterbauvereins“
Ab 24. Januar im Dachgeschoss des Augustinermuseums in Freibur

Der Münsterbauverein feiert dieses Jahr seinen 125. Geburtstag – mit einer Reihe von Jubiläumsveran-staltungen. Den Auftakt macht die Ausstellung „Die Gemäldesammlung des Münsterbauvereins“ in Koope-ration mit dem Augustinermuseum. Sie ist vom 24. Januar bis zum 1. November im Dachgeschoss des Augustinermuseums zu sehen und zeigt die in der Öffentlichkeit weithin unbekannte Gemäldesammlung, u.a. mit Werken von Hermann Dischler und Wilhelm Hasemann.

Der Freiburger Münsterbauverein ist in Besitz eines „verborgenen Schatzes“, einer kleinen, aber feinen Ge-mäldesammlung, die bisher nie vollständig öffentlich gezeigt wurde. Der Grund für diesen kaum bekannten Bestand geht auf die Gründungszeit des Vereins und das Ausspielen von Münsterbaulotterien zurück: Um die Restaurierungsarbeiten am Freiburger Münster finanzieren zu können, hatte der Münsterbauverein ab 1891 Lotterien durchgeführt. Diese waren mit der Auflage des badischen Staates verbunden, einen Teil der Ein-künfte für den Ankauf von Kunstwerken zu verwenden, um die deutsche, insbesondere die badische Kunst zu fördern. Sie waren anfangs für die Verlosungen bestimmt, blieben dann aber im Besitz des Vereins, weil die Kunstwerke als Preise keinen Anklang fanden. Kunstkommissionen, die sich aus Vorstandsmitgliedern des Münsterbauvereins und aus Professoren der Karlsruher Akademie der Bildenden Künste zusammen-setzten, erwarben Werke überwiegend badischer Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts auf Kunstaus-stellungen in Karlsruhe, Mannheim, Baden-Baden und Freiburg. In den Krisenzeiten der 1920er Jahre wurden viele Kunstobjekte verkauft. Die noch vorhandenen Werke befinden sich seit 1917 als Dauer-leihgabe des Münsterbauvereins in den Städtischen Sammlungen.

Die ausgestellten 30 Gemälde zeigen überwiegend Szenen aus dem ländlichen Alltagsleben, Landschaften, u.a. aus dem Schwarzwald, dem Gutach- und dem Kinzigtal, sowie einige Porträtbilder. Beliebte Motive waren die wassergetriebenen Mühlen, die einst den Schwarzwald geprägt haben, Wiesenlandschaften sowie Kirchenbauten der Region. Dieser Querschnitt durch die regionale Kunstszene vor gut hundert Jahren, in der auch die Karlsruher Schule vertreten ist, enthält Werke von 22 Künstlern wie Hermann Dischler, Wilhelm Hasemann, Curt Liebich, Gustav Schönleber oder Fritz Reiss.

Das Augustinermuseum am Augustinerplatz ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 6 Euro, unter 18 Jahren und mit Museums-PASS-Musées ist er frei.
 
 

 
Rückblick 2014: Städtische Museen Freiburg ziehen positive Bilanz
Die Städtischen Museen Freiburg blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2014 zurück: Fast 250.000 Besucherinnen und Besucher zog es in die Ausstellungen, rund 32.000 mehr als im Vorjahr. Zu dem Erfolg hat vor allem die Ausstellung „Baustelle Gotik. Das Freiburger Münster“ beigetragen. Sie war von Ende November 2013 bis Anfang Oktober 2014 im Augustinermuseum und im Museum für Stadtgeschichte zu sehen und erzielte eine Gesamtbesuchszahl von gut 90.000.

Das Augustinermuseum verzeichnete insgesamt über 150.000 Gäste. Die Ausstellung „Baustelle Gotik“ hat das Museum zusammen mit dem Freiburger Münsterbauverein entwickelt und realisiert. Die aufwändige Inszenierung und didaktische Aufbereitung sorgten für große Resonanz, forderten aber auch die Ressourcen. Doch die Mühe hat sich gelohnt: Bei den Gästen und auch in der Fachwelt stieß die Schau auf große Zustimmung. Museumsdirektor Tilmann von Stockhausen betont in diesem Zusammenhang: „Für uns ist die Qualität entscheidend. Wir entwickeln mit eigenen Kräften Ausstellungen, die etwas mit unseren Sammlungen und mit Freiburg zu tun haben. Wenn dann noch die Zahlen stimmen, freuen wir uns natürlich sehr. Aber wir müssen und wollen auch Themen bearbeiten, die nicht zu Publikumsrennern werden.“

Im Museum Natur und Mensch lag der Fokus auf der Dauerausstellung. Dort eröffnete das Museum nach dem Erlebnisraum Wald im November noch einen weiteren zum Thema Wasser. Der Publikumsmagnet war wie in den Vorjahren die Osterausstellung „Vom Ei zum Küken“. Trotz milden Wetters im Frühling sahen über 17.000 Gäste den Küken beim Schlüpfen und Aufwachsen zu. Die alarmierende Situation in Nigeria war Thema der Sonderausstellung „Letzte Ölung Nigerdelta. Das Drama der Erdölförderung in zeitgenössischen Fotografien“. Kunst- und Kultobjekte der Ethnologischen Sammlung ergänzten die Schau. Zudem war die Studioausstellung „No City is an Island“ zu sehen. Insgesamt hat das Museum Natur und Mensch knapp 38.000 Gäste verzeichnet. Damit ist es wie in den Vorjahren zweitbestbesuchtes Haus der Städtischen Museen Freiburg.

Das Museum für Neue Kunst blickt ebenfalls auf ein gelungenes Jahr 2014 zurück: Es erhielt Förderungen angesehener Stiftungen aus dem In- und Ausland und wurde in regionalen wie überregionalen Medien positiv rezensiert. Mit zwei Ausstellungen der zeitgenössischen Künstlerinnen Heike Beyer und Mathilde ter Heijne sowie einer Präsentation zur Kunst der 1980er Jahre hat das Museum neue Zielgruppen erreicht und Anschluss an den aktuellen Kunstdiskurs gewonnen. Da es 2014 kein gesondertes Projekt in der Ausstellungshalle des Augustinermuseums gab, sind die Zahlen im Vergleich zu den beiden Vorjahren naturgemäß zurückgegangen. Mit knapp 27.000 Gästen hat das Museum für Neue Kunst dennoch ein erfreuliches Ergebnis erzielt.

Eine positive Bilanz zieht auch das Museum für Stadtgeschichte, das rund 20.000 Gäste anzog. Besonders erfolgreich lief neben der „Baustelle Gotik“ die Ausstellung „Frontstadt. Freiburg im Ersten Weltkrieg“. Sie erinnerte als eine von 30 Ausstellungen am Oberrhein an den Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren. Veranstaltet wurde das Gemeinschaftsprojekt vom trinationalen Netzwerk Museen/Réseau des Musées in Deutschland, Frankreich und der Schweiz.

Auf eine Sondersituation musste sich das Archäologische Museum Colombischlössle einstellen: Wegen Renovierungsarbeiten blieben die Türen für drei Monate geschlossen. Anschließend startete Mitte Oktober die innovative Ausstellung „Ich Mann. Du Frau. Feste Rollen seit Urzeiten?“, die bisher sehr erfolgreich läuft und überregionale Beachtung findet. Die Besucherbilanz hat sich dadurch deutlich verbessert. Mit insgesamt knapp 14.000 Gästen bleibt das Museum aber erwartungsgemäß hinter den Vorjahren zurück.

Die Museumspädagogik der Städtischen Museen Freiburg konnte mit knapp 33.000 Gästen ein ähnliches Rekordergebnis wie im Vorjahr einfahren. Und das, obwohl im Archäologischen Museum Colombischlössle für ein Vierteljahr keine Angebote möglich waren. Vor allem Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche sind nach wie vor beliebt. Unterm Strich lautet das positive Fazit: Die Museen werden immer stärker als Orte der kulturellen Bildung erkannt.
 
 

 
Ausstellungstipp: Aus weiter Ferne. Andreas Feininger - Das fotografische Werk.
Ausstellung vom 20. Januar bis 8. März 2015 im Zeppelin Museum Friedrichshafen

Das Zeppelin Museum hat einen großen Teil des Nachlasses von Andreas Feininger (1906-1999) erworben: das Andreas Feininger Archiv. Es umfasst 565 von Feininger autorisierte Fotoabzüge, 261 davon handsigniert, mehrere seiner Kameras, Kodak Super-XX Filme, Filmschachteln und Patronen, mit denen Feininger damals arbeitete. Darüber hinaus enthält das Archiv zahlreiche Originalausgaben des LIFE-Magazins, Kataloge, Bücher und Fotohandbücher, die er herausgegeben hat.

Andreas Feininger gilt heute sowohl wegen seines künstlerischen Schaffens als auch wegen seiner theoretischen Schriften als einer der einflussreichsten Fotografen der 1940er bis 1980er Jahre.

Viele der ausgestellten Fotografien sind inzwischen berühmte Klassiker. Neben den weltbekannten Stadtansichten New Yorks können auch seine experimentellen Studien und seine faszinierenden Natur- und Landschaftsfotografien entdeckt werden. Dabei wird deutlich, dass er nicht zuletzt aufgrund seiner herausragenden fotografischen Technik berühmt wurde. Sein selbstgebautes Teleobjektiv erlaubte ihm beispielsweise erstaunlich detailreiche Aufnahmen aus weiter Ferne aufzunehmen.

Das Zeppelin Museum stellt erstmals das gesamte Feininger Archiv in einer umfassenden Ausstellung aus – und macht es so den Besucherinnen und Besuchern des Museums, aber auch der Forschung zugänglich.

Das Werk

Wie sein Vater Lyonel Feininger interessierte sich Andreas Feininger für Raum, Licht und Struktur. Er analysierte florale Organismen und gebaute Konstruktionen, ließ sich von der Avantgarde-Fotografie der 1920er Jahre anregen und vom Bauhaus gleichermaßen inspirieren wie vom Aufbau der Bach‘schen Fugen. Er arbeitete mit kameralosen Direktbelichtungen, Fotogramme genannt, wie sie seit 1916 bekannt waren, fand aber auch viel Neues durch spielerisches Experimentieren. Als er beispielsweise beim Entwickeln eines Glasnegativs irrtümlich die Raumbeleuchtung anschaltete, entdeckte er die Solarisation, heute Sabbatier-Effekt genannt: Das Negativ wurde schwarz, nur die äußeren Umrisse des fotografierten Objekts blieben sichtbar. Eine weitere Entdeckung machte Feininger, als er ein Glasnegativ unter dem Wasserhahn abspülte. Die Oberfläche des Negativs brach netzartig auf und bildete den sogenannten Runzelkorn-Effekt. Feininger experimentierte außerdem mit Belichtungszeiten, Überlagerungen von Diapositiven und Negativen oder erzeugte mit Verschiebungen holzschnittartige Abstraktionen. Wie die Konzeptkünstler des 20. Jahrhunderts arbeitete Feininger häufig in Serien und Variationen. Am meisten beeinflusste ihn allerdings die Neue Sachlichkeit mit ihrem kühlen, analysierenden Blick. Vor allem in seinen New Yorker Jahren begann er ganz direkt, ohne fotografische Tricks zu arbeiten und bevorzugte das unverstellte Motiv.

Berühmt wurde Feininger mit seinen großartigen Architekturaufnahmen von New York und Chicago, die mit einer selbst entwickelten Telekamera entstanden. Seine Begeisterung für Wolkenkratzer kommt in zahlreichen Bildern zum Ausdruck, wenn er beispielsweise mit verschiedensten Objektiven die Monumentalität der Architektur zu steigern wusste oder unterschiedliche Lichtsituationen und außergewöhnliche Perspektiven erprobte. Mit seiner 1940 selbst gebauten 4x5-Inch-Kamera konnte er seine Motive aus 20 Kilometern Entfernung gestochen scharf ablichten. Die Arbeit mit dem Teleobjektiv führte zu einer Verstärkung der Bildtiefe, dem sogenannten Fernglaseffekt, der für viele Aufnahmen Feiningers charakteristisch ist.

Feininger baute aber auch Kameras, mit denen er seine Sujets wie unter einem Mikroskop fotografieren konnte. Diese Technik verwendete er vor allem für seine Naturaufnahmen, für Muscheln, Blüten oder Libellenflügel, die er so auf neue Weise sichtbar machte.

Feininger entwickelte seine Filme grundsätzlich selbst. In den 1960er Jahren übertrug er diese Arbeit einem Labor. Abzüge und Vergrößerungen machte er weiterhin selbst. Erst als er 1988 aufhörte zu fotografieren, ließ er sogenannte „exhibition prints“ in einem Fachstudio für Schwarz-Weiß-Fotografien herstellen.

Bis 1999 veröffentlichte Feininger über 50 Bücher zur Fotografie, die teilweise in 14 Sprachen übersetzt wurden.

Biografische Angaben

1906 als ältester Sohn des Malers Lyonel Feininger in Paris geboren.
1922-1925 Ausbildung zum Kunsttischler am Bauhaus in Weimar.
1925-1928 Besuch der Staatlichen Bauschulen in Weimar und Zerbst, Ausbildung zum Architekten und Bauingenieur. Er beginnt, sich für Fotografie zu interessieren, und richtet sich 1927 im Haus seiner Eltern in Dessau seine erste Dunkelkammer ein.
1929-1931 arbeitet in Hamburg und Dessau als Architekt.
1929 Werkbundausstellung „Film und Foto“ in Stuttgart. Arbeitet als Schaufensterdekorateur.
1932-1933 arbeitet im Pariser Büro von Le Corbusier als Architekt.
1933-1938 Umzug mit seiner späteren Ehefrau Gertrud Hägg nach Stockholm.
1934 konstruiert ein Vergrößerungsgerät, das die deutsche Firma Liesegang nach seinen Plänen baut.
1939 Übersiedelung nach New York. Reportagefotograf der Agentur „Black Star“.
1943-1962 für das „Life“-Magazin entstehen 346 Reportagen.
1955 Teilnahme an der legendären Ausstellung „The Family of Man“ im Museum of Modern Art in New York.
1962 beendet Tätigkeit für das „Life“-Magazin und arbeitet als freier Fotograf. Veröffentlicht zahlreiche Lehrbücher zur Fotografie.
1988-1997 gibt aus gesundheitlichen Gründen das Fotografieren auf, widmet sich fortan dem Archivieren seiner Fotografien und vermacht seinen Nachlass zum größten Teil dem Center for Creative Photography in Tucson, Arizona.
1999 Andreas Feininger stirbt im Alter von 92 Jahren in New York.


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KünstlerBilder. Inszenierung und Tradition
Eröffnung: 25.02.2015, 18.00

Laufzeit: 26.02.2015-08.06.2015


Die Ausstellung „KünstlerBilder“ bietet ein breites Panorama künstlerischer Selbstinszenierung im 19. Jahrhundert und spürt den Wurzeln jener Motive nach, die noch heute unser Bild vom Künstler maßgeblich prägen. Gerade im Zeitalter des Selfies, in dem die Modellierung des eigenen Images in den digitalen Medien und sozialen Netzwerken ein vieldiskutiertes Phänomen ist, erscheint die Frage nach dem Self-Fashioning des Künstlers sowie den damit verbundenen visuellen und erzählerischen Strategien aktueller denn je.

Was ist ein Künstler? Immer wieder haben Maler und Bildhauer in ihren Werken nach einer Antwort auf diese Frage gesucht. Das Selbstbildnis ist zweifellos die Bildgattung, in der sich dieser Vorgang am besten nachvollziehen lässt. Doch Künstlertum wird nicht allein in (Selbst-)Porträts thematisiert, sondern auch in Historienszenen oder Atelieransichten.

Mit Darstellungen von Künstlern im München Ludwigs I. bis zu Künstlerbildern im Paris des Impressionismus – von Wilhelm von Kaulbachs Freskenentwürfen mit Künstlerporträts der Neuen Pinakothek bis Édouard Manets Bildnis von Claude Monet bei der Arbeit auf seinem Atelierboot beleuchtet die Ausstellung Motive und Anregungen der Künstlerinszenierung im 19. Jahrhundert.

Die Ausstellung umfasst rund 50 Exponate, in der Mehrzahl Werke der Malerei, aber auch der Skulptur und Druckgraphik. Neben bekannten Meisterwerken aus der Galerie werden Schätze aus dem Depot präsentiert – einige davon zum ersten Mal seit über 50 Jahren.

So erinnern beispielsweise die Skulpturen der Bildhauer Johann von Halbig und Johann Baptist Stiglmaier an den einstigen Büstensaal Ludwigs I. in der Neuen Pinakothek, in dem eine Reihe zeitgenössischer Künstlerporträts versammelt war. Léon Brunins Bildhauer wurde eigens für die Ausstellung restauriert, ebenso die vor 1712 entstandene Kopie nach einem Selbstbildnis Rembrandts, das bis weit ins 19. Jahrhundert als authentisches Gemälde des Meisters galt und als Referenzpunkt künstlerischer Selbstdarstellung diente (noch Gustave Courbet trat mit diesem Werk in Wettstreit).
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